Chronik

•  Chronik

  Das Schicksal eines Ortes ist seit seinem Bestehen stets mit dem Geschehen in der engeren Heimat verbunden. Diese Zeittafel mit ihren Daten soll dies aufzeigen und helfen, die Entwicklung unseres Gemeinwesens besser zu verstehen.

  Jungsteinzeit (6000/5000-2300/2200 v. Chr.) Spätneolithikum (4000/3900-2300/2200 v. Chr.)                1985 wurden im Brand ein Spinnwirtel und viele Keramikreste gefunden. Nach der Fundmeldung ordnete Frau Dr. Elisabeth Rutkay vom Naturhistorischen Museum in Wien über Vermittlung von Dr. Windl vom NÖ Landesmuseum die Funde dem Spätneolithikum vom Typus Retz bis zur Vucedolgruppe zu. Diese Funde sind ein Beleg für die ersten Spuren menschlichen Wirkens in unserem Gemeindegebiet. 

  Bronze Metallikum (2300/2200-800/750 v. Chr.)                                                                                             Mittlere Bronzezeit (Hügelgräberkultur) (1600-1250 v. Chr.) Aus dieser Zeit stammt ein Bronzedolch, der am Westabhang des Kresenberges in Oed gefunden wurde. Eine Siedlung und das dazugehörige Gräberfeld mit Urnenbestattungen entdeckte Ing. Hans Georg Mössner 1982 in Oberpiesting. Fundinventar: Viele Keramikscherben zerdrückter Gefäße, Graburne, Schale, Beigabengefäß, Bronzenadeln und Plattenschlacke. Die aufgeschlossene Fläche ist ein Ausschnitt aus einem Gräberfeld aus der Zeit von 1600-750 v. Chr. Nach Begehung der Fundstelle durch Fachwissenschaftler des Landesmuseums führte ein Archäologenteam unter der Leitung von Dr. H. Windl zwei Grabungscampagnen durch. In den Vitrinen des Wr. Neustädter Stadtmuseums sind aus dieser Zeitepoche der Hügelgräberkultur drei komplett restaurierte Keramikgefäße und eine Bronzenadel ausgestellt.

  Urnenfelderkultur (1250-800/750 v. Chr.)                                                                                                             Das Gräberfeld und die Siedlung in Oberpiesting reichen bis in die Urnenfelderkultur hinein. Zwei Kegelhalsgefäße aus dem Oberpiestinger Fundinventar sind im Wr. Neustädter Stadtmuseum ausgestellt. Ein Griffzungenmesser aus Bronze, gefunden von Ing. Hans Georg Mößner in Ober-Piesting, gehört auch in diese Zeitstufe (Hallstatt B2/3, etwa 800-750). Aus dieser Epoche fand Ernst Katzer 1959 eine einmalige Kupferverhüttungsanlage am Hammerl und Ing. Mössner Spuren einer solchen 1980 in Oberpiesting (Plattenschlacke). 1816 wurden in Oed beim Graben eines Auslaufbrunnens für die Fa. Rosthorn zwei Lappenäxte entdeckt. Die Funde gehören der "Jüngeren Urnenfelderzeit" an (Typ Wals).

  Eisenzeit (800-15 v. Chr.)                                                                                                                               Aus dieser Zeit sind Streufunde von Keramikbruch schon seit 1912 aus dem Brand bekannt.

  Römische Kaiserzeit (15 v. Chr. - 488 n. Chr.)                                                                                                      Beim Bau der "Gutensteiner-Commerzialstraße" wurden 1808 römische Münzen gefunden. 1944 stieß man beim Bau eines Luftschutzbunkers am Westhang der vorderen Mandling auf eine Sesterze aus der Zeit Kaiser Gordian III. 1973 wurde beim Bau eines Schwimmbeckens im Garten des Hauses Dürnbach Nr. 5 eine römische Lanzenspitze entdeckt. Einige spätrömische Kleinkupfermünzen aus unserem Gebiet sind Valens I. (364-378) und Valentianus (364-375) zuzuordnen. 

  Frühmittelalter 488 (Abzug der Romanen) - 976 ("Ostarrichi")                                                                           Frau Olga Mandl fand in ihrem Gemüsegarten in Ober-Piesting Nr. 63 im Jahre 1983 eine Fiebel byzantinischer Münze, die vermutlich als "Parteiabzeichen" getragen wurde. Dieser Fund ist in das 6. Jahrhundert zu datieren. Funde aus dieser Zeit sind in Österreich selten.
•  Die Bürgermeister Waldeggs und seine Vorgängergemeinden 1850 - 2023

  Bürgermeister Waldegg, Ehrenbürger, Ehrenringträger, Ehrenzeichenempfänger 
•  Chronik - Mittelalter

  1020 wird in einer Urkunde unser Gebiet erstmals erwähnt. Kaiser Heinrich II.Schenkt dem Kloster Tegernsee 5 Königshuben zwischen der Triesting und der Piesting (eine Königshube hatte 47 ha). 

  1035 überweist König Konrad II dem Markgrafen Adalbert Huben um den Ort Bobfuua, bei dem es sich um Wopfing handeln könnte. Die Vergabe von Grundbesitz war immer mit dem Auftrag verbunden, das Gebiet zu kolonisieren. 1042 wurden die Ungarn im Abwehrkampf bei Pitten besiegt. Das eroberte Grenzlandgebiet wurde aufgeteilt und die Piesting bildete dabei die Grenze. Das Gebiet südlich der Piesting erhielten die karantanischen Marktgrafen, das nördliche davon die Babenberger. 

  1125 wird in einer Urkunde des Klosters Göttweig "Herandistein" das erste Mal genannt. Unser Gemeindegebiet nördlich der Piesting gehörte zur Herrschaft Hernstein.

  1128 scheint in einer Klosterneuburger Urkunde erstmals Adalram von Waldegg auf. Die Erbauung der Burg Waldekkhe ist also um diese Zeit anzusetzen. 

  1136 werden laut Urkunde Kirche und Pfarre Waldegg gegründet. Die Kirche ist, wie zahlreiche andere Gotteshäuser aus dem 11. und 12.Jh., dem Hl.Jakobus geweiht, der damals als Schutzpatron der Reisenden und Pilger sehr verehrt wurde. Waldegg besitzt die älteste Pfarrerrichtungsurkunde des Piestingtales.

  1140 In diesem Jahr wird ein "Azzo longus de Puschingen" Peisching war ohne Zweifel der eigentliche Burgflecken zur Feste Waldegg. Um diese Zeit hat Adalram von Waldekkhe vermutlich auch den "Starken Berg" befestigt. Bei der ersten Schenkung von Waldecke an Seckau wird in diesem Jahr Wopfing als Hophingen erwähnt.

  1149 wird mit einem Chuno von Waldeck, wahrscheinlich einem Dienstmann von Adalram, die Burg das letzte Mal erwähnt. 

  1170 wird Chraweswiesen, ein abgekommenes Dorf auf Wopfinger Gemeindegebiet, bei der Kroiswiese gelegen, im Falkensteiner Kodex genannt. 

  1259 stehen in einer Admonter Urkunde als Zeugen ein Ulrich und ein Sieghard von Dürnbach.

  1397 scheint Waldegg als Filiale der Waidmannsfelder Pfarre auf. Die Kapelle zur "schmerzhaften Muttergottes in der Au" in Wopfing dürfte im 14.Jh. errichtet worden sein. 

  1402 wird bei einem Verkauf von landesfürstlichen Lehen durch Hans Teufel an Herzog Albrecht IV."Ober-Piestnichk" erwähnt.

   
•  Chronik - Neuzeit bis 1918

  1500 erfahren wir in der "Rügung der Freiheit und Gerechtigkeit" im Amte Neusiedel und Waidmannsfeld bei der Beschreibung eines Grenzverlaufes das erste Mal etwas über Oed.

  1525 wird der Bannwald "Der Brand" in einem Urbar erwähnt. Es heißt dort: ....der forster, so diese Wälder hütet, muß im Ambt zu Pewsching sitzen." In diesem Jahr wird urkundlich der "Hammer" zu Waldegg als im Besitz von Wolfgang Fasl angeführt.

  1529 Bei der 1. Belagerung Wiens durch die Türken leidet auch das Piestingtal sehr. Zur Führung der Türkenkriege wird eine eigene Türkensteuer eingehoben. Für Kirchen, Klöster und Pfarren beträgt sie mit Zustimmung des Papstes eine Quart, d.h. ein Viertel des Wertes ihrer Güter und Gülten war als Steuer abzuführen. 

  1564 wird Johann Reysperger als Besitzer von zwei Hämmern in Waldegg genannt. Der zweite war ein sogenannter "welscher Hammer", aus Breit- und Tiefhammer bestehend und zum Schmieden kupferner Kessel bestimmt. 

  1590/91 Hausbestand im Gebiet der heutigen Gemeinde Waldegg: Wopfing: 25, Oberpiesting 7, Peisching mit Dürnbach 44 

  1679/80 wird während der großen Pestepidemie der Pestfriedhof am Kreuzanger angelegt. 

  1682 wird zum Gedenken an die Pesttoten dort die Pestsäule aufgestellt. 

  1683 kommt mit der 2. Türkenbelagerung Wiens Not und Elend auch wieder in unser Tal. In Peisching, Dürnbach mit Waldegg werden von 43 behausten Gütern 20 abgebrannt, in Wopfing gehen 18 Häuser mit ihren Bewohnern zugrunde. Die Kirche in Waldegg wird von den Türken zerstört und erst 1693 wieder hergestellt. Nach Angaben der Kirchlichen Topographie sollen auf der Starhemberg 10.000 Menschen Zuflucht gefunden haben.

  1713 wird die Pest abermals bei uns eingeschleppt. 76 Personen sterben an der Seuche. Die Peischinger und die Krenn Kapelle erinnern an diese schreckliche Zeit. 

  1729 kommt Waldegg zur Pfarre Dreistetten, zu der auch Peisching, Dürnbach und Oberpiesting eingepfarrt werden. 1746 Bergtaiding zu Wopfing. Erste Aufzeichnung der Satzung des Weinberggerichtes, das in Wopfing jährlich am Osterdienstag abgehalten wurde.

  1750 wird der erste Wopfinger Lehrer in einem Beschwerdebrief an das Kloster Neuberg erwähnt. 

  1751 Kupferverarbeitung am Wälischen Hammer des Herrn Zug in Waldegg (später Zugmayer).

  1783 wird Pater Wenzl Firnsin erster Pfarrprovisor von Wopfing. Er quartiert sich im Pfarrhof zu Hernstein ein. 

  1784 heißt es: "es sey dem sich zu Hörnstein befindlichen für Wopfing bestimmten Stift Neubergl. Professen aufzutragen, daß er sich nach der höchsten Vorschrift alsogleich nach Wopfing begebe und allda der Seelsorge vorstehen soll."

  1784 Waldegg wird wieder selbstständige Pfarre und das alte Mesnerhäuschen links vor dem Kirchhofeingang wird die erste Waldegger Schule.

  1792 entsteht an der Selle des alten Mesnerhäuschens das erste Waldegger Schulgebäude. Im gleichen Jahr erhält die Waldegger Kirche ihren heutigen Kirchturm, bis dahin hatte sie nur ein Dachreitertürmchen.

  1802 wird das erste Wopfinger Schulhaus neben der Kirche errichtet (heute Wopfing Nr.7) 1808 in den Jahren 1808 -1809 wird die "Kommerzialstraße" von Sollenau nach Gutenstein fertiggestellt. Am Hals wird ein Einschnitt durch den Felsen gesprent, um die bisherige Umfahrung durch das Schwarzviertel zu vermeiden. Aber erst mit dem Bahnbau erreicht die Straße dort ihr heutiges Niveau. 

  1827 erhält Severin Zugmayer das Privileg für alleinige Erzeugung des von ihm erfundenen Pfluges. Der "Zugmayersche Pflug" wird in alle Länder Europas exportiert. 1834 wird der letzte Bär in unserer Gegend erlegt.

  1836 wird der letzte Luchs geschossen. 

  1848 Das wichtigste Ergebnis der März-Revolution ist die Bauernbefreiung, das Aufheben des Untertanenverhältnisses, die Befreiung von Zehent und Robot. 

  1866 wird auf der Mandling der letzte Wolf zur Strecke gebracht.

  1874/1875 an der Stelle des heutigen großen Schulkomplexes der Gemeinde Waldegg wird ein ebenerdiger Schulbau errichtet. 

  1877 Die Gutensteiner Bahn wird eröffnet.

  1883 wird der erste Teil des heutigen Waldegger Friedhofes eingeweiht.

  1897 wird das, heute im Besitz des Kalkwerkes befindliche, Schulgebäude in Wopfing gebaut.Das 1875 erbaute Waldegger Schulhaus wird aufgestockt und hat nun Platz für vier Klassen.

  1907/8 errichtet die Gemeinde Wopfing gemeinsam mit Oskar Rosthorn das E-Werk beim Hals, das Waldegg, Peisching , Wopfing, Oberpiesting und Piesting mit Strom versorgt. 

  1909 erprobt Rittmeister Umlauf mit Unterstützung der Familie Zugmayer auf der Reitwiese in Peisching (in der Nähe der Maria Lourdes Kapelle) seinen Lohner-Rodel-Gleitflieger. 

  1912 errichtet der Verschönerungsverein Waldegg an der Stelle unseres heutigen Solarbades das erste Waldegger Bad. 

  1914 Der 1. Weltkrieg bringt Kriegsnot mit Mangel in der Ernährung

  1915 werden die ersten Lebensmittelkarten ausgegeben, aber die zugesagten Mengen kommen immer seltener zur Ausgabe. Die katastrophale Lebensmittelversorgung ist mit ein Hauptgrund für den Zusammenbruch der Monarchie. 1918 verzichtet Kaiser Karl auf die Ausübung seiner Herrscherrechte am 11.11.1918

   
•  Chronik - 1918-1945

  1921 wird der AGV gegründet.

  1923 fassen die Gemeindevertretungen von Wopfing und Peisching gleichlautende Beschlüsse zum Zusammenschluss ihrer Gemeinden zur neuen Gemeinde WALDEGG. 1925 wird dieser Beschluss von der NÖ Landesregierung bestätigt und im Landesgesetzblatt verlautbart.

  1924 löst der Schilling die stark inflationäre Krone als neue Währung ab. 1 Schilling = 10.000 Papierkronen.

  1924 Gründung der FF Wopfing

  1925 errichtet eine deutsche Aktiengesellschaft auf der Betriebsstätte des alten Hammerwerkes in Wopfing eine Werkzeugfabrik, die hauptsächlich Gabeln erzeugt. In diesem Jahr geht auch die "Schwertfabrik Jung" in Ober-Piesting im Versteigerungsweg an die Fa. Zeitler.

  1926

  1926 stellt die sogenannte "Marmorfabrik" in Wopfing ihren Betrieb ein. Sie erzeugte Kunststeine, konnte aber mit ihren Produkten nie richtig auf dem Markt Fuß fassen. Es erfolgte der Wasserleitungsbau vom Kressenberg (Haus Nr. 11) zum Schulgebäude, Pfarrhof und zur Lehrerdienstwohnung. Im Juni richtet ein arges Hochwasser im unteren Dürnbachtal großen Schaden an. Es vermurt die Straße vom Postlwirt bis zum Goldmann. 1926 werden aus der ganzen Welt große Unwetter gemeldet. Man gibt dem Radio die Schuld, weil die vielen Antennen auf den Hausdächern die Gewitter anziehen. Am 30. Jänner 1926 wird der Großsender am Rosenhügel eröffnet.

  1927

  1927 kauft der Deutsche Turnverein 8 Zillen um je 120 Schilling und eröffnet mit Bewilligung der Fa. Zugmayer seine Bootsvermietung am Regulierteich nächst dem Bahnhof. Von dem Erträgnis soll eine Turnhalle errichtet werden. Es werden die Ritschl-Brücke und die Brücke beim Pössl in Reichental errichtet. Auch der erste Holzsteg über die Piesting neben der Eisenbahnbrücke beim Regulierteich wird in diesem Jahr gebaut. Anfang August muss die Fa. Stein wegen finanzieller Schwierigkeiten 100 Arbeiter abbauen. 1927 wird Waldegg MARKTGEMEINDE. In Waldegg und Oed wird eine Ortsgruppe der Wiener Urania gegründet. Mit einem Diaskop für großformatige Dias werden Lichtbildervorträge gehalten. Aus dem Nachlass des Vereines sind das Diaskop und eine Reihe von Dias vorhanden.

  1927/28 verkauft die FF Wopfing ihr altes Gerätehaus an die Familie Chalupny (Wopfing Nr. 178) und errichtet neben dem Gemeindehaus (Nr. 140) den Vorläuferbau des heutigen Gerätehauses.

  1928 Umwandlung der Betriebsfeuerwehr der Fa. Stein in eine FF Oed.

  1928 wird an der Stelle eines Steges über die Piesting beim Gerätehaus der FF Ober-Piesting eine Brücke errichtet.

  1929 Durch den schlechten Geschäftsgang im Kalkwerk in Wopfing und der Bandfabrik in Piesting ist die Arbeitslosigkeit im Schulsprengel Wopfing stark gestiegen.

  1931 gab es in Waldegg die 1. Schulmilchaktion. Milchlieferant war der Pächter der Zugmayer-Landwirtschaft.

  1932 zerstört am 20. Juni ein furchtbares Hagelunwetter die Natur von Oed bis Piesting. Taubeneiergroße Schlossen bedecken 10 cm hoch den Boden. In der Volksschule Waldegg werden 45 Fensterscheiben zertrümmert. Am 02.07.1932 wird im Oeder Kino der erste Tonfilm vorgeführt: "Sonne über dem Arlberg"

  1932 wird am 03. Dezember die heutige Hohe-Wand-Straße eröffnet.

  1933 legen am 04. März aus abstimmungstechnischen Gründen alle drei Präsidenten des Österreichischen Nationalrates ihr Amt zurück. Die Regierung Dollfuß erklärt daraufhin, der Nationalrat habe sich selbst ausgeschaltet und verhindert, dass der Nationalrat wieder zusammentritt. Damit ist die Demokratie der Ersten Republik beendet. Es beginnt die sogenannte "Systemzeit", die zu den Februarkämpfen 1934 führt.

  1934 die Aufstände in Wien und in den Industrieorten scheitern. Sie bringen den Schutzbündlern fast 200 Tote und mehr als 300 Verwundete. Im Juliputsch wird Dr. Dollfuß von Angehörigen der illegalen SS Standarte 89 ermordet.

  1936 wird in Österreich die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.

  1938 sieht sich Österreich vom großen Nachbarn, dem nationalsozialistischen Deutschland, arg bedrängt. In einer Abstimmung soll das Volk am 13. März selbst über seine Selbstständigkeit entscheiden. Als die Regierung in Wien einem deutschen Ultimatum nicht nachgibt, marschiert die deutsche Wehrmacht am 12. März 1938 in unser Land ein. Die Gemeindeverwaltung wird nun von Mitgliedern der Nationalsozialistischen Partei übernommen. Alle parteilichen und kirchlichen Organisationen Österreichs werden aufgelöst. Der Name Österreich wird von der Landkarte gestrichen und wird praktisch als Ostmark eine deutsche Kolonie. Der Schilling wird gegen Reichsmark eingewechselt. Als Umrechnungsschlüssel werden 3 Schilling für 2 Reichsmark festgesetzt, obwohl der Schilling höher zu bewerten gewesen wäre.

  1939 mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen beginnt der Zweite Weltkrieg (1. September 1939). Der Zweite Weltkrieg wurde von der NS Herrschaft gründlich vorbereitet. Schon im August werden Lebensmittelkarten ausgegeben. Die Normalverbraucherquote sank bis 1944 auf etwa 2000 Kalorien. (1937 konsumierte der österreichische Normalverbraucher durchschnittlich 3200 Kalorien).

  1940 folgt der Einmarsch in Norwegen, Frankreich, Niederlande und Belgien

  1941 Bulgarien- und Balkankrieg.

  1942 beginnt am 22. Juni der Krieg gegen Russland. Nach anfänglichen Erfolgen der deutschen Truppen kommt ein Rückzugsgefecht nach dem anderen.

  1945 überschreiten am 29. März sowjetische Kampfverbände im Burgenland die österreichische Grenze. Zu Ostern wird unser Piestingtal Kampfgebiet. Am 9. Mai tritt um 00:01 Uhr die Kapitulation Deutschlands in Kraft, der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Gleich nach Kriegsende sinkt die Lebensmittelzuteilung auf 350 Kalorien und erreicht - allmählich ansteigend - erste 1946 1200 Kalorien/Tag. Erst ab 1950 funktioniert die Lebensmittelversorgung nach marktwirtschaftlichen Kriterien. Bis zur ersten Gemeinderatswahl im Jahre 1950 wurden die Mitglieder der Gemeindeausschüsse aufgrund einer Übereinkunft der politischen Parteien (KPÖ, ÖVP, SPÖ) vom damaligen Landesausschuss ernannt.
•  Chronik - 1945 - 2000

  1945 werden im Dezember die Reichsmarknoten gegen Schillingnoten im Verhältnis 1:1 umgetauscht. Die alten Konten bei Kreditinstituten werden gesperrt.

  1946 wird die Landesberufsschule für das Gastgewerbe in Waldegg gegründet.

  1947 Auf dem Areal der Fa. Stein (ASTA) in Oed arbeiten nun auch eine Bandweberei, ein Sägewerk, eine Drechslerei und eine Tischlerei.

  1947/48 ist für alle Betriebe innerhalb der Gemeinde eine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung festzustellen

  1947 zerstört ein Großfeuer das Walzwerk der Fa. Zugmayer.

  1948 werden im Waldegger Pfarrhof Pfarrer Heinrich Hofstätter und seine Wirtschafterin Käthe Bürkl ermordet.

  1952 wird im Sitzungssaal des Herrenhauses der Fa. ASTA in Oed der erste Gottesdienst abgehalten.

  1955 wird am 15.Mai mit den Siegermächten der Staatsvertrag unterzeichnet. Österreich wird politisch endlich frei!

  1959 wird der Konsumneubau errichtet, in dem jetzt Post und Gendarmerie untergebracht sind.

  1962 wird eine Brahmsgedenktafel am Hause Oed Nr. 9 enthüllt.

  1965 wird in der neuerbauten Filialkirche in Oed der erste Gottesdienst abgehalten.

  1967 Am 1. Jänner wird der Anschluss Dürnbachs an Waldegg rechtskräftig. Diese Vereinigung setzt eigentlich nur die natürliche Entwicklung fort, die von der gemeinsamen Schule, der Kirche und dem Friedhof bis hin zu fast allen Bereichen des täglichen Lebens gegeben war. Am 18. April wird die Fa. Zugmayer versteigert. In diesem Jahr kauf die Gemeinde auch ihren ersten eigenen Schulbus. Sein Vorgänger war eine Spende von Ing. O. Stein, ein gebrauchter Kleinbus zum Transport der Schüler von Oed in die Volksschule Waldegg

  1969 vereinigen sich Ober-Piesting und Waldegg und wählen am 23.11. ihren ersten gemeinsamen Gemeinderat. Der Zusammenschluss tritt am 1.1.1970 in Kraft.

  1972 erhält Waldegg seinen ersten Kindergarten. Er wird als zweigruppig geführter Landeskindergarten am 9. September feierlich seiner Bestimmung übergeben.

  1972 erschüttert am Sonntag, dem 16.April, ein heftiges Erdbeben weite Teile Niederösterreichs, das auch bei uns Gebäudeschäden verursacht.

  1975 bis 1977 wird das Waldegger Schulhaus vollständig umgebaut und neu gestaltet.

  1977 kommt es zu einer Partnerschaft mit der waldviertler Gemeinde Dietmanns.

  1978 Am 2. April werden unser Festsaal und Turnsaal feierlich ihrer Bestimmung übergeben.

  1980 Offizielle Eröffnung der "Kogel-Reihenhausanlage" und Baubeginn für den Hauptsammler des Waldegger Abwasserentsorgungssystems.

  1981 Einführung der Heimhilfe im Rahmen der Volkshilfe. Am 23.11. startet die Aktion "Essen auf Rädern" bei uns.

  1981+1982 Josef Hütterer wird österreichischer Staatsmeister auf Porsche 911 SC im Autocross.

  1982 beginnt die erste Etappe im Ausbau unseres Ortskanalnetzes. Am 11.10. wird Obersekretär Walter Eder zum Bürgermeister gewählt.

  1983 Mit der Schlüsselübergabe in der Terrassen-Wohnhausanlage "Sonnleiten" in Wopfing bringt die Gemeinde einen weiteren Beitrag zur Schaffung modernen Wohnraumes.

  1984 Zur Sicherung der Wasserversorgung wird ein 500 m3 Hochbehälter in Betrieb genommen.

  1985 werden bei der Kirchenrenovierung die Fundamente der ersten Waldegger Kirche aus dem 12. Jh. freigelegt.

  1986 erhält Waldegg ein neues, modernes Solarfreibad

  1987 wird Roland Hütterer bei der Skibob-Schülerweltmeisterschaft Weltmeister in allen Disziplinen: Slalom, Riesentorlauf, Abfahrt und Kombination

  1989 wird die neue Wohnhausanlage in Oberpiesting ihrer Bestimmung übergeben.

  1990 erhalten Post und Gendarmerie im umgebauten ehemaligen Konsumgebäude neue, moderne Amtsräume

  1990 Der 11.12. bringt die offizielle Freigabe der neuen Umfahrungsstraße der B21 und damit Verkehrsberuhigung von Oberpiesting bis Waldegg

  1991 Das ehemalige Gemeindeamt (Wopfing 140) wird umgebaut. In einem Teil des Gebäudes wird die neue Zahnarztpraxis untergebracht, der andere Teil durch einen Zubau an das Gerätehaus der FF Wopfing angeschlossen. Der Friedhof Waldegg wird großzügig erweitert und erhält einen Urnenhain und eine moderne, auch den liturgischen Ansprüchen gerechte Aufbahrungshalle.

  1994 Der Kindergarten wird durch einen Zubau erweitert und modernisiert. Er kann nun dreigruppig geführt werden.

  1995 Das bestehende Volksschulgebäude erhält einen modernen Zubau mit drei Klassenzimmern. Im Altbau werden die sanitären Anlagen im Erdgeschoss behindertengerecht umgestaltet. Eröffnung 29.11.

  1996 Bankomat beim Postamt Waldegg (7.4.)

  1996 1.6.1996 Piestingtaler Nachtexpreß

  1998 - 2004 Errichtung einer Gasversorgung von Waldegg bis Oberpiesting mit Verkabelung der Stromleitungen - Gemeinsames Projekt von der Marktgemeinde Waldegg und der EVN

  1999 Eröffnung des Biedermeier Radweges

   
•  Chronik - Gegenwart

  2000 Einsegnung der neu renovierten Wopfinger Pfarrkirche durch Herrn Kardinal DDr. Franz König

  2000 Eröffnung des neuen FF Haus in Oberpiesting

  2000 Eröffnung der neuen Wohnhausanlage in Oberpiesting Hauptstraße 44

  2000 Der Gemeinderat verleihte in Würdigung ihrer verdienstvollen Tätigkeit den Ehrenring der Marktgemeinde Waldegg an Herrn Dr. Moez Medani und die Ehrenbürgerschaft an Herrn OSR Josef Mliner.

  2001 Der Gemeinderat verleiht in Würdigung seiner Tätigkeit den Ehrenring der Marktgemeinde Waldegg an gR Pfarrer Gerhard Hackl

  2002 Jahrhunderthochwasser überschwemmt Waldegg

  2002 Eröffnung des URHAGA Weges in Dürnbach - Finanzierung durch Land NÖ, Gemeinde und der Weggenossenschaft.

  2002 Der Gemeinderat verleihte in Würdigung seiner Tätigkeit an Herrn Bgm. a.D. Walter Eder den Ehrenring der Marktgemeinde Waldegg

  2003 Sanierung des Dürnbacher Wasserfalles durch den Katastrophenhilfsdienst des BFKDO Wiener Neustadt

  2004 Fertigstellung der Sanierung des Gemeindewohhauses Oberpiesting 25a

  2004 Errichtung eines Beachvolleyballplatzes im Freibad Waldegg

  2004 Neugestaltung der Aussenanlage des Kindergartens Waldegg

  2004 Sanierung und Stromverkabelung der Landesstrasse in Steinbach

  2005 Eröffnung der Wohnhausanlage 144 mit Arztordination und "Nah und Frisch - Markt" in Waldegg

  2005 1. Piestingtallauf mit Ziel in Waldegg - Es gingen 700 LäuferInnen an den Start

  2006 Neuerrichtung der Kirchenmauer in Waldegg

  2007 Errichtung von 2 neuen Brücken über die "Piesting" in Oberpiesting - Die Finanzierung erfolgte zu je einem Drittel von Bund, Land NÖ und der Marktgemeinde Waldegg.

  2007 Neugestaltung der Gemeindestraße (alte B21) in Oberpiesting

  2007 Eröffnung der neuen Altstoffsammelstelle in Waldegg

  2007 Dachsanierung der Pfarrkirche Waldegg

  2008 Sanierung der Brücke B21 - Abfahrt Wopfing